Fani
Ein Dienstmädchenleben
eFeF-Verlag, Bern, 1995, 160 Seiten, 2. Auflage, 34 CHF, vergriffen, Restexemplare erhältlich bei Moflar oder bei der Autorin.
Buchbesprechungen
Rheintaler Jahrbuch 2020 – «Dass wir dermassen viel über ein einfaches Dienstmädchen wissen, ist der Rheintaler Journalistin Jolanda Spirig-Zünd zu verdanken, die Fani persönlich kannte und schätzte. (…) Entstanden ist ein faszinierender, detailreicher Text, der Einblick bietet in die Lebenswelten einer Frau, die Armut und Not durchlitt und ihren guten Humor trotzdem nie verlor. Fani verfügte offensichtlich über ein sehr gutes Gedächtnis. Der immense Aufwand, der mit der Methode der „oral history“ verbunden ist, hat sich also mit Sicherheit mehr als gelohnt.» Dr. Fabian Brändle
St. Galler Tagblatt – «Die Aufzeichnungen von Jolanda Spirig-Zünd erfüllen weit mehr als den Anspruch, ein einzelnes Schicksal zu beschreiben. Ihr Werk widerspiegelt die Sitten einer vergangenen Zeit, erinnert an die tiefe Verwurzelung im Glauben, gibt Beispiele für die frühere Tabuisierung der Sexualität und berichtet von Zwängen, die heute schwer vorstellbar sind.» Gert Bruderer
Tages-Anzeiger, 16.2.1996– «Fanis Leben ist die Geschichte einer ledigen Frau aus einfachsten Verhältnissen. Es ist eine Geschichte, die sicher vergessen gegangen wäre, hätte die St. Galler Journalistin Jolanda Spirig-Zünd nicht mit Fani gesprochen. Sie hat die alte Frau zunächst dazu ermuntert, ihre Lebenserinnerungen auf Tonband zu sprechen, und hat diese dann niedergeschrieben. Entstanden ist auf diese Weise das beeindruckende Zeitzeugnis einer Frau, die trotz schwierigster Lebens- und Arbeitsbedingungen weder ihren Mut verlor noch ihre Freude an etwas unerwartet Schönem: Und wenn es nur ein spendiert Café mélange oder eine frische Schaumrolle war. Einfach der Chronologie folgend, bietet das Buch detailreiche Einblicke in den Alltag eines Dienstmädchens während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Fani beschreibt Essgewohnheiten, Arbeitsabläufe und Familienstrukturen. Sie erinnert sich aber auch an ihre Ängste und Wünsche. Kurz: Sie erzählt ihr Leben, das sie zwar – wie sie selber einräumt – nicht ‚genossen‘, aber immerhin ‚gelebt‘ hat.» Simone Chiquet
Die Ostschweiz, 21.12.1995 – «Jolanda Spirig-Zünds Darstellungweise wirkt souverän und umsichtig. Ihre Aufzeichnungen fussen auf Gesprächen, die sie während eines längeren Zeitraums mit Fani führte. Der ursprüngliche Erzählstil wurde beibehalten – mit seiner oft übersprudelnden Lebendigkeit und dem Einbezug von Mundartwendungen, was die Authentizität des Lebensberichts unterstreicht. Einen Blick auf die sozialen Verhältnisse, wie sie Frauen aus Fanis Generation vorfanden, wirft die Historikerin Heidi Witzig in ihrem erhellenden Nachwort.» Hannes Schaub
DAZ, 27.10.1995 – «Fanis Erlebnisse zeichnen ein Stück ländlichen Arbeiter- und Bauernlebens, das geprägt ist von wirtschaftlichen Krisen und den Entbehrungen während der Kriegszeit. Das Buch ist trotz der Fülle zusätzlicher geschichtlicher Informationen leicht lesbar – ein eigentlicher Lesegenuss.»
Emma, Januar 1996 – «Fani ist eine Hausangestellte in der Schweiz, geboren 1916 als Kind einer armen Rheintaler Familie. Die Geschichte Fanis ist nicht spektakulär, aber typisch. Schon das kränkelnde kleine Mädchen wird hin- und hergeschoben, von der Mutter zur Grossmutter, von der Grossmutter zur Base. Mit 18 wird sie endgültig abgeschoben. Sie arbeitet als ungelernte Küchenhilfe in einem vornehmen Mädchenpensionat. Im Laufe ihres Lebens sollte sie noch viele Küchen kennenlernen: Hotelküchen, Krankenhausküchen, Privathaushaltsküchen.»
Dank
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Kanton St. Gallen