Kaffee mit Muttermilch
Erinnerungen der Krankenschwester Rosa Leuppi
Chronos Verlag, Zürich, 1998, 210 Seiten, 3 Auflagen, vergriffen
Inhalt
Rosa Leuppis Ausbildung zur Krankenschwester begann am 1. Mai 1924. Im blauen Kleid mit Spitzenärmeln, mit breitrandigem Hut und soliden, braven Schuhen an den Füssen meldete sich die knapp 20-Jährige bei der Pförtnerin der Krankenanstalt Aarau. Was folgte, waren vierzig intensive und ereignisreiche Berufsjahre im Dienste von Spitälern, Ärzten, Patientinnen und Patienten.
Buchbesprechungen
Krankenpflege, Juli/August 1998 – «Das Buch vermittelt auf äusserst anschauliche, aber auch schauerliche Weise, wie die Pflege vor und nach dem Zweiten Weltkrieg ausgesehen hat. Und unter welchen haarsträubenden Arbeitsbedingungen Krankenschwestern zu funktionieren hatten. Nicht Kompetenzen und Fähigkeiten zählten, sondern weibliche Hingabe, fragloses Dienen und die Tauglichkeit für Lückenbüssereinsätze aller Art – alles natürlich fast zum Gotteslohn. Äusserst interessant ist ein Gespräch am Ende des Buches mit jüngeren Berufskolleginnen und Rosa Leuppi zu der Pflegesituation heute. Nur soviel: Unter dem enormen Spardruck muss scheinbar teilweise wieder unter Bedingungen gearbeitet werden, die man längst hinter sich geglaubt hat…»
Schweizer Bibliotheksdienst, Juni 1998 – «Die Lebensgeschichte der heute 92-jährigen Krankenschwester Rosa Leuppt reiht sich in die interessanten Erfahrungsberichte der Vorkriegsgeneration ein. Und doch betrifft sie uns mehr als andere, denn wer von uns war nicht schon als Patien/in im Spital? Dass eine Krankenschwesteranwärterin ohne theoretische oder praktische Vorbildung uns in der Nacht bewachen muss, ist heute undenkbar (…) Allen, besonders auch Spitalbibliotheken empfohlen.» jk
Basler Zeitung, 5.9.1998 – «Rosa Leuppi hat sich für ihre Berufung aufgeopfert. Aber sie war auch in Kind ihrer Zeit. Emanzipation gab es noch keine. Und als Krankenschwester einen Mann zu haben, war verpönt. Dennoch bereut sie nichts. Die lebhafte Frau ist bis ins hohe Alter ihren Prinzipien treu geblieben.» Markus Schudel